Sehr zügig geht die Verlegung der Leerrohre für die
Glasfaserkabel des Breitband-Internets in unserem Dorf voran.
Weitesgehend ist die Alte Clüverstr. mit Leerrohren versehen , Gehsteige
wurden aufgenommen Gräben ausgebaggert , wieder neu verfüllt und
gepflastert.
Faszinierend war die Unterquerung der Wieste mittels einer
"Maulwurfmaschine" , mit der eine Bohrung voran getrieben wurde, beinahe
wie von Zauberhand gekrümmt, nach unten und nach oben, unter
Pflasterungen, Sträucher, Bäumen und letztlich mit 3m unter der Wieste
hindurch zum Zielpunkt in 100m Entfernung an der Hauptstrasse.
das ist natürlich keine Zauberei, sondern eine hochkomplexe Technologie
für effiziente Rohrunterführungen. Zwei Fachleute und eine ausgeklügelte
Bohrgestänge-Vortrieb-Maschine treiben 3m Bohrgestängeeinheiten ins
Erdreich. Der Bohrkopf ist schräg angeschnitten und hat einen
batteriebetriebenen Sensor, durch den mit einem oberirdischen
Handempfänger die Lage und die Tiefe des Bohrkopfes erkannt werden kann.
Der Handempfänger übermittelt diese Daten über Funksignale an
ein Anzeigegerät im Bedien-Cockpit der Vortriebsmaschine, so dass
der Überwacher des Bohrkopfes und der Maschinist mit gleichen Daten
abgestimmt sind. Der Überwacher des Bohrkopfes gibt die jeweils örtlichen
Koordinaten von Tiefe und Richtung an den Maschinisten vor.
Richtungsänderung in der Breite und Tiefe erfolgt durch den angeschrägten
Bohrkopf in der Form, dass die Schräge des Bohrkopfes auf die
entgegengesetzte Seite zur Richtungsänderung gedreht wird und dann
hydraulisch durchs Erdreich getrieben wird. Ist die gewünschte
Richtungsänderung erfolgt, wird der Bohrkopf in Drehung versetzt und
hydraulisch geradlinig weiter vorangetrieben. Zum Beschleunigen des
Bohrablaufes wird zusätzlich am Bohrkopf Spülwasser mit 70bar
herausgedrückt. Die Verlängerung des Bohrgestänges erfolgt halbautomatisch
durch 3m Elemente an der Vortriebsmaschine.
Nach dem Erreichen des Zielpunktes wird der Bohrkopf mit Schräganschnitt
durch einen Erweiterungsbohrkopf, 150mm, und einem
Antiverdrill-Zugteil ausgetauscht. An dem Zugteil wurden 2
Kunststoff-Leerrohre befestigt, die dann durch die rotierende
Rückwertsbewegung des Erweiterungskopfes und Antiverdrill-Zugeinheit durch
die vorgegebene Erdbohrung zurück zur Vortriebsmaschine gezogen wurden.
Ich als Laie, hoffe, dass ich die Verfahrensweise einigermaßen
verständlich vermitteln konnte.
------- eine tolle Technik -----
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